Körperschemastörung,  Schönheit

Ursachen einer Körperschemastörung

Ursachen einer Körperschemastörung

„Das bin ich und ich bin in Ordnung!“ – Dieses Gefühl entsteht nicht in deinem Kopf. Es ist da, wenn du ein stablies Körperschema hast. 

Viele wissen gar nicht, dass es einen Ort in ihrem Körper gibt, der sie darin unterstützt sich selbst zu spüren, sich in ihrer Haut wohlzufühlen, selbstbewusst zu sein. Es ist das Körperschema.

Das Körperschema ist der leibliche Teil deiner Identität.

In der frühen Kindheit bildet es sich  über Berührungen und Bewegungen und den Kontakt mit den Eltern. Die Ursachen einer Körperschemastörung sind vielfältig.

Zu jeder Zeit können Erlebnisse und Einflüsse aus dem Alltag das Körperschema schwächen, stören oder verunsichern.

Die gute Nachricht ist: Heilung und Stärkung des Körperschemas ist in jedem Alter möglich, denn es liegt in der Natur des Körperschemas, sich zu verändern und anzupassen.

Wenn du also weißt, wo und wie dein Körperschema geschwächt und gestört werden kann, weißt du auch, was du für dich tun kannst.

In diesem Artikel beschreibe ich dir meinen Weg zu einem gesunden Körperschema.

Was kann dir helfen?

Was können Angehörige tun?

Was ist das Körperschema?

Was antwortest du, wenn ich dich frage: „Wer bist du?“

  • Sagst du mir deinen Namen?
  • Sagst du, du bist eine Frau? Ein Mann?
  • Nennst du mir deinen Beruf? Deine Herkunft?
  • Erzählst du von deinen Einstellungen und Werten?

Ja, das alles macht dich aus und prägt deine Identität, also dein Gefühl, wer du bist.

Und es gibt noch mehr.

Den körperlichen Teil deiner Ich-Gefühls.

Das ist das Körperschema.

Wie entsteht das Körperschema?

Du kommst nicht mit einem fertigen Körperschema auf die Welt.

Es entwickelt sich im Säuglings- und Kleinkindalter über die Art und Weise, wie deine Eltern mit dir umgehen.

Am stärksten wirken dabei Berührungen und Bewegungen.

Noch bevor du Sprechen lernst oder bewusst etwas verstehen kannst, bildet sich dein Körpergedächtnis.
Über die Art, wie deine Eltern dich im Arm halten und wie sie dich berühren, wenn sie dich versorgen, empfängst du Botschaften über dich und deinen Körper.

Die wichtigsten Botschaften dabei sind:

  • Du bist sicher
  • Du wirst gehalten
  • Du bist beschützt
  • Du wirst geliebt

Dies alles geschieht ohne Worte.

Die Sinneswahrnehmungen eines Babys sind für Berührungen, Bewegungen und die Bewegungen im Raum am stärksten ausgeprägt, denn es sind die Sinne, die auch schon vorgeburtlich im Mutterleib aktiviert wurden. Hören und Sehen, Riechen und Schmecken sind zunächst nicht vordergründig.

Wie Eltern dich also halten und berühren, wird im Körpergedächtnis abgespeichert und bildet die Grundlage deines Körperschemas.

Das Körperschema ist sehr sensibel

Dein Eltern haben auf dich reagiert, wenn du geweint hast und die Art und Weise, wie sie das getan haben, hat dir gezeigt, ob es in Ordnung ist zu weinen oder ob sie das gestört hat.

Wenn die Eltern bestimmte Gefühle „übersehen“, weil sie sich diese selbst nicht erlauben (Erschöpfung und Scham zum Beispiel), andere Gefühle bestrafen (sei nicht laut, wild, fordernd u.sw.) prägt sich auch dies im Körpergedächtnis ein.

Deine Eltern bestimmen also mit, welche Gefühle du überhaupt wahrnehmen kannst, und du lernst über ihre Reaktionen, wie du mit Gefühlen umgehen sollst.

Dabei spielt es weniger eine Rolle, was sie sagen als wie sie es sagen, welches Gesicht sie dabei machen und wie ihre Bewegungen und Berührungen dir gegenüber sind.

Das Körpergedächtnis

Diese frühen Erfahrungen werden im Körpergedächtnis abgespeichert, ohne dass dein Verstand mitentscheiden kann, denn dazu ist dein Denken noch zu wenig ausgebildet.

Diese frühen Erfahrungen, die im Körpergedächtnis abgespeichert sind, wirken sehr intensiv auf dein Gefühl wer du bist, wie wertvoll du bist und wie sehr du dich gewollt und geliebt fühlst. Für wie wichtig du dich empfindest, für wie fähig du dich hältst und so weiter.

Alles, was du über dich denkst und fühlst hat hier seinen Ursprung.

Weil sich dein Körpergedächnis nicht über den Verstand und das Verstehen bildet, sondern über die Berührungs- und Bewegungssinne, das Raumgefühl und später auch über das Sehen, Riechen und Hören, wirkt es sehr unmittelbar.

Das heißt, du reagierst mit einem Gefühl, bevor dein Verstand sich einschalten kann.

Wie kann man sich das vorstellen?

Wenn du auf eine heiße Herdplatte fasst, zuckt dein Arm zurück, ohne dass du darüber nachgedacht hast. Das ist perfekt in unserem Organismus eingerichtet.

Wenn du nachdenken müsstest: „Oh, das ist heiß, das bedeutet, ich werde meine Haut verbrennen, ich muss die Hand wegnehmen“, würde das zu lange dauern. Die Reaktion MUSS sofort einsetzen.

Genauso wirkt das Körpergedächtnis sofort.

Vielleicht hast du schon einmal bemerkt, dass bestimmte Gerüche Erinnerungen auslösen.

Ich muss immer an meine Kindheit denken, wenn ich Herbstwetter richte. Besonders abends, wenn es nach feuchten Blättern riecht. Dann taucht unwillkürlich ein Bild auf, wie ich vom Sportplatz nachhause laufe, schmutzig, glücklich und zufrieden über das Spielen mit den anderen Kindern.

Das Körpergedächtnis wird also über die Sinne aktiviert.

Bestimmte Bewegungen und Körperhaltungen können auch Erinnerungen und Gefühle auslösen.

Weil diese Erinnerungen aber auf Erfahrungen zurückgehen, die in einer Zeit liegen, als Bewusstsein und Sprache noch nicht aktiv waren, bleiben diese Gefühle und Erinnerungen immer sehr vage und diffus.

Wenn deine Mutter dich nicht ansehen konnte, wenn du laut und wild warst, weil sie es nicht leiden konnte, dass du dich so verhältst, dann wird es dich als Erwachsene fertig machen, wenn du etwas lauter sprichst und dich dazu noch lebendig bewegst und ein anderer Mensch wendet den Blick ab.

Du wirst zwar dir sagen, dass es doch okay ist, auch mal lauter zu sein, besonders, wenn man sich freut. Und du kannst versuchen, dir einzureden, dass es doch egal ist, was die andere Person macht, aber es wird dir nicht lange helfen. Das Gefühl bleibt.

Du spürst diffus: Ich bin nicht da, ich bin nicht richtig, man mag mich nicht.

Du kommst dir albern und vielleicht sogar hilflos vor, wie ein kleines Mädchen.

Genau! Das ist ein Zeichen, dass etwas in deinem Körpergedächnis aktiviert wurde. Dagegen kannst du nicht mit Verstand angehen.

Das Körperwissen sagt etwas anderes.

Das Körperschema verändert sich ständig

Dein Körperschema entwickelt sich ein ganzes Leben lang.

Zwar werden in der frühen Kindheit die Grundlagen gelegt, aber in Laufe der Entwicklung muss es sich immer wieder verändern und anpassen.

Jedesmal wenn der Körper sich verändert, verändert sich dein Körperschema:

  • Wenn du wächst
  • In der Pubertät
  • Während und nach Krankheiten
  • Nach Unfällen
  • Mit dem Älterwerden

Das Körperschema ist durch seine Sensibilität einerseits störanfällig, andererseits aber auch in der Lage, sich immer wieder zu verändern, und damit auch zu heilen.

Unsere Gesellschaft verstört unser Körperschema

Nicht nur die Eltern und die frühe Erziehungserfahrungen wirken auf das Körperschema. Da es sich ein ganzen Leben lang ändert, unabhängig vom Alter, wirkt auch das Umfeld.

Was gefährdet eine gesundes Körperschema?

Unter diesen Bedingungen kann kein stabiles Körperschema aufgebaut und bewahrt werden:

  • Leistungsorientierung, da sie körperfeindlich ist
  • Missbrauch, Traumen und Vernachlässigung hinterlassen Spuren im Körpergedächtnis
  • Eine autoritäre Erziehung
  • Körperfeindliche Erziehung
  • Psychisch oder chronisch kranke Eltern können destabilisierend wirken, wenn sie mit ihrer Krankheit nicht umgehen können
  • Süchtige Eltern in jedem Fall.

In allen diesen Fällen lernt ein Kind nicht, dass sein Körper ein sicherer Ort ist.

Als Kind brauchen wir die Urerfahrung: „Ich bin sicher in dieser Welt“.

Kinder, die unter diesen Bedingungen aufwachsen, werden nicht darin unterstützt, ihren Körper wahrzunehmen und sensibel auf die Signale des Körpers zu reagieren.

Im Gegenteil, sie müssen bestimmte Wahrnehmungen unterdrücken und ausblenden.

Das macht unsere Psyche ganz automatisch, wenn die Eltern nicht darauf eingehen.

Gefahren für das Körperschema

Wenn also dein Körper kein sicherer und zuverlässiger Ort ist, die eigenen Signale des Körpers gefährlich (weil sie bestraft oder ignoriert werden), dann brauchst du einen anderen Orientierungspunkt.

Wenn die Orientierung am eigenen Inneren nicht gelingt oder nicht möglich ist, dann wird die Aufmerksamkeit auf das Außen gerichtet.

Orientierung am Außen ist gefährlich

Als Kind orientierst du dich an dem, was die Erwachsenen verlangen, was sie sagen und fordern.
Das bewirkt, dass sich dein Verstand stärker entwickelt als die eigene Körperwahrnehmung.

Unsere leistungsorientierte Gesellschaft unterstützt eine körperfeindliche Haltung.

Kindergarten, Schule, Berufsleben, Medien. Überall wird dir gesagt, wie du sein sollst: tüchtig, erfolgreich, reich, schnell, fit, dünn, schön.

Selbst wenn in deiner frühkindlichen Erziehung alles ausreichend gut gemacht wurde (perfekt ist gar nicht möglich und auch nicht notwendig), wirkt später ein körperfeindliches Umfeld zusätzlich verstörend auf die Wahrnehmung des eigenen Körpers und wirkt also auf dein Körperschema ein.

Störfaktoren für das Körperschema

Was sind die wichtigsten Störfaktoren für das Körperschema?

Überbetonung des Visuellen

Das Visuelle wird in unserer Gesellschaft überbetont. Wir sehen zu viele Nachrichten, Filme, Bilder … und das alles sendet uns Botschaften, die auf unser Körperschema wirken.

Innerlich ruhig werden, sich Spüren, nicht sexuelles Tasten, Berühren und sich leistungsfrei Bewegen wird nicht unterstützt.

Dies sind aber die wichtigsten Sinnesorgane, um ein stabiles Körperschema zu entwickeln und aufrecht zu erhalten.

Gelingt das nicht, steuern dich überzogene Ideale und Vorbilder, die krankmachend wirken.

Dein Körper wird dann nämlich zum Feind.

Er ist nicht so, wie die Umwelt ihn haben will und wie du ihn dann auch bald haben willst, weil du nie etwas anderes erfahren hast.
Dein Körper wird also zum Objekt, das man verändern muss.

Da in unserer Gesellschaft die Überzeugung herrscht, man könne und müsse den Körper beherrschen, denn er sei launisch, faul und gierig, wirkt das zusätzlich krankmachend.

Hass auf den Körper kann sich entwickeln

Wenn du als Kind nicht gelernt hast, auf die eigenen Körpersignale zu hören und dich stattdessen am Außen orientieren musstest, wirst du dich immer überfordert fühlen.

Denn die Welt will zu viel, es gibt zu viele Möglichkeiten.

  • Wie soll man entscheiden, was zu einem passt?
  • Wie will ich leben?
  • Wer will ich sein?
  • Wer bin ich?

Mit einer Körperschemastörung kannst du das nicht herausfinden.

Mit dem Verstand allein sind solche Entscheidungen nämlich nicht zu fällen, du brauchst den Körper als Bezugspunkt.

Exzessive Beschäftigung mit dem Körper als Lösung

Essstörungen, soziale Ängste, hypochondrische Störungen und unsicheres Selbstwertgefühl sind die Folge eines gestörten oder schwach ausgebildeten Körperschemas.

Die Betroffenen beginnen, sich in extremer Weise mit dem eigenen Körper zu beschäftigen.

Lies dazu auch den Artikel

„Habe ich eine Körperschemastörung?“

Wer sich übermäßig mit dem eigenen Körper beschäftigt, hat eine Lösung gefunden, die zunächst entlastet. Die Welt ist zu kompliziert, zu fordernd, zu viel.

Der eigene Körper ist ein Bereich, über den man Macht hat.

Den kann man verändern, bezwingen, bekämpfen.

Du wirst merken, dass dies eine Scheinlösung ist. Du kannst den Körper nicht beherrschen.

Die exzessive Beschäftigung mit dem eigenen Aussehen unterstützt wiederum die Körperschemastörung. Denn man nimmt ja nicht die wirklichen Körpersignale wahr, sondern betrachtet sich mit äußeren, idealisierten und damit fremden Maßstäben.

Dass die äußeren Ideale dir real und wichtig erscheinen, liegt nicht an Sturheit oder mangelnder Einsicht, sondern daran, dass du gar nicht in der Lage bist, einen anderen Maßstab wahrzunehmen. Der Kontakt zum Körper ist verloren gegangen.

Ursachen einer Körperschemastörung

Hilfe für das gestörte Körperschema

Eine Körperschemastörung ist keine Kleinigkeit, sondern eine Erkrankung, die sehr belastend ist und die man ernst nehmen sollte.

Es ist aber auch eine Störung, die man sehr gut behandeln kann.

Mit speziellen therapeutischen Körperübungen kannst du sehr viel für dich tun.

Das Körperschema ist wie ein inneres Kind oder ein kleines Tierchen, das auf deine Zuwendung wartet. Es will dir nicht das Leben schwer machen (owohl es sich oft so anfühlt).

Zusammenreißen, sich gut zureden und andere kognitive Strategien wirken hier nicht, da dein Problem auf der Körperebene liegt.

Über Verstand und Sprache, also indem wir über Gefühle und Körperempfindungen sprechen, erreichst du das Körpergedächnis nicht und damit auch nicht die Bereiche, wo das Körperschema gebildet wird.

Da das Körperschema sich am Anfang unseres Lebens über Berührungen und Bewegungen aufbaut, ist das auch der Punkt, an dem man meiner Erfahrung nach ansetzen muss.

Je ausgeprägter die Körperschemastörung, desto intensiver sollte man mit Körperspürübungen arbeiten. 

Du kannst lernen, dich wertfrei und achtsam zu berühren und zu bewegen.

Vielleicht bist du am Anfang gar nicht in der Lage zu spüren, wie sich dein Körper anfühlt, was er will und was er wirklich braucht. Damit bist du natürlich überfordert. Du empfängst keine oder nur noch wenig Signale aus deinem Körper, diese wurden unbewusst abgeschaltet – anders hättest du in der Kindheit nicht bewältigen können, was dir fehlte.

Dein Körperschema wartet regelrecht auf dich und wird sehr schnell mithelfen, gesund zu werden.

Es nimmt dir selbst langjährige Vernachlässigung nicht übel.

Du kannst lernen, alle Bewertungen und Vorstellungen von richtig oder falsch in der Körperwahrnehmung und den Bewegungen wegzulassen.

 

Ein stabiles Körperschema

Mit einem stabilen Körperschema bist du in der Lage, alle Körpersignale wahrzunehmen, sie als hilfreich und nützlich für die körperliche und seelische Gesundheit zu bewerten und angemessen darauf zu reagieren.

Es ist nie zu spät!

Eine Heilung des Körperschemas ist in jedem Alter möglich, denn es liegt in der Natur des Körperschemas, sich zu verändern und anzupassen.

Bei schwerwiegenden psychischen Problemen, wie Traumata, hängt die Heilung des Körperschemas davon ab, ob die traumatischen Erfahrungen auf der emotionalen Ebene verarbeitet werden. Mit fachkundiger therapeutischer Hilfe muss hier nach einem Gleichgewicht gesucht werden, das einen maximalen Zugang zur Körperebene ermöglicht, aber keine Überflutung von Erinnerungen auslöst.

Essstörungen

Was brauchst du für ein gesundes Körperschema?

Das wichtigste ist, dass dein Körper nicht mehr funktionalisiert und zum Objekt gemacht wird.

Du brauchst keine Maßstäbe und Vorschriften, wie viel du essen, wiegen, laufen, arbeiten musst und wie du aussehen sollst.

Wir alle brauchen ein neues Bewusstsein: Jeder Körper ist schön, weil er lebendig ist und Ausdruck eines Individuums.

Außerdem ist den meisten Menschen nicht klar, dass kein Organismus im Grunde faul sein will, auch nicht dick, auch nicht zu dünn. Mit einem gesunden Körperschema reguliert sich das von allein.

Ich bin überzeugt davon, dass wir Kinder und Jugendliche nicht antreiben müssen. Besser wäre es, sie von Anfang an darin zu unterstützen, dass sie ihre Körpersignale verstehen und angemessen auf sie reagieren lernen.

Denn dann fühlt ein Mensch sich lebendig. Und wer sich lebendig fühlt, ist neugierig und offen für die Welt, will sich bewegen, isst nur, was er braucht, will mit anderen im Kontakt sein, seinen Beitrag in der Gemeinschaft leisten und eine sinnstiftende Arbeit verrichten. Das Aussehen spielt dann keine Rolle mehr, weil das für ein erfülltes Leben keine Rolle spielt.

Was können Angehörige tun?

Was sie nicht tun sollten, weil es nicht wirkt:

  • Überzeugungsversuche
  • Komplimente
  • Diskussionen über das Problem

Die Eigenwahrnehmung wird nicht über den Verstand gesteuert.

Egal, was Angehörige über das Aussehen sagen, es wird nicht lange wirken, das Problem eher verschärfen.

  • Außerdem müssen die Betroffenen ja lernen, sich nicht mehr am Außen zu orientieren.
  • Angehörige können sich fragen, ob sie selber in der Lage sind, ihre Körpersignale wahrzunehmen und ob sie auch darauf hören. Ein Vorbild wirkt viel besser als alles, was man sagt.
  • Angehörige sollten nicht zum Zusammenreißen anregen, auch nicht auslachen oder schimpfen.
  • Ebenso wenig wirkt es, wenn man versucht, die kontrollierenden Maßnahmen (wie Hungern, Überessen, exzessiven Sport usw) des Betroffenen zu unterbinden.
  • Solange der Betroffene keine alternativen Lösungen entwickelt hat, wird das Verhalten bestehen bleiben. Im Extremfall bringen sie den Betroffenen nur dazu, dass er anfängt, alles heimlich zu machen.
  • Sicher ist es gut, wenn Angehörige sagen, dass sie bemerkt haben, dass es dem Betroffenen mit seinem Aussehen gar nicht gut geht, dass er viel Stress damit hat und dass sie wissen, dass er leidet. Diese nicht wertende Spiegelung ist sogar ein hilfreicher Schritt zur Heilung.

Aufzuzeigen, dass es Therapiemöglichkeiten gibt, ist auch gut. Aber meiner Erfahrung nach, wissen die Betroffenen meist, dass ihr Problem ein Ausmaß angenommen hat, das sie nicht mehr allein bewältigen können.

Sie gehen dennoch oft erst in Therapie, wenn der Leidensdruck sehr hoch ist und dieser Druck entsteht in vielen Fällen auch, wenn die Angehörigen sagen, dass sie selbst durch das Verhalten der Betroffenen belastet sind.

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Habe ich eine Körperschemastörung?

Woran kannst du erkennen, ob du eine Körperschemastörung hast?

Test-Fragen und ein Fallbeispiel aus meiner Praxis bringen dir in diesem Artikel Klarheit:

Mein Weg zu einem gesunden Körperschema

Eine achtsame und wertfreie Wahrnehmung von Körper, Emotionen und Bewegungen sind zentrale Elemente in meiner Therapie.

Körperspürübungen und Bewegungsübungen sind die wichtigsten Bausteine, um dies zu lernen.

In meinen Blog-Artikeln findest du viele Anregungen für Spür-, Beweguns- und Tanzübungen, die dir helfen, dein Körperschema behutsam zu stabilisieren.

Mit meinen Tanz- und Bewegungsübungen aber auch über meine Fantasiereisen lernst du deine Körpersignale kennen und wie du angemessen damit umgehen kannst.

Denn nur, wenn du die Signale deines Körpers spüren und mit Emotionen in Zusammenhang bringen kannst, und außerdem weißt, wie du damit umgehen musst, baut sich ein neues Körperschema auf und dadurch ein stabiles Selbstwert- und Identitätsgefühl.

In der Therapie die eigene Körpergeschichte entdecken und heilen

Zusätzlich betrachte ich in Einzeltherapien die individuelle Entwicklungsgeschichte.

Welche frühen Körpererfahrungen hast du gemacht?

Welche Botschaften über den Körper wurden im Körpergedächtnis verankert?

Diese sind in der Regel nicht bewusst wahrnehmbar, weil das Körpergedächnis zum größten Teil unbewusst ist.

Ich arbeite mit speziellen tanz- und bewegungstherapeutischen Methoden, um diese unbewussten Spuren zu finden und zu verändern.

Ergänzt wird die Körpertherapie durch gesprächs- und verhaltenstherapeutische Methoden zur Bewältigung der aktuellen Probleme im Alltag.

Ich bin spezialisiert auf die Behandlung von Körperschemastörungen bei Frauen, vor allem bei Essstörungen und nach traumatischen Erfahrungen.

Ich habe mehrere Fantasiereisen, Körperübungen und Online-Seminare entwickelt. Das und meine Bücher findest du auf meiner Shop-Seite. Außerde biete Fortbildungen für Therapeutinnen an.

Einzeltherapien finden in meiner privaten Praxis in Stuttgart statt.

Schreibe mir, wenn du Fragen zum Thema Körperschemastörung hast!

Ich wünsche dir heilsame Impulse

Elke Weigel

Weiterlesen in den Blog-Artikeln

3 Comments

  • Peter LUDWIG

    Danke für deine Arbeit. Ich lese nur über Körperschemata und darf in jedem Wort deine hingebungsolle Liebe spüren.
    Toll.
    Well done….

  • kristina mohr

    Liebe Elke, danke für diesen liebevollen und einfühlsamen Artikel! Und die vielen Hinweise und Mach-Möglichkeiten, um ein besseres Verhältnis zum eigenen Körper zu entwickeln! Toll! Herzlich, Kristina

    • Elke Weigel

      Danke liebe Kristina!
      Ja, es ist mir wichtig, aufzuzeigen, dass man mit dem Körperschema behutsam umgehen muss, aber auch, dass es Wege gibt, sich zu stärken.
      Herzliche Grüße
      Elke