Stelle dir 5 Fragen
–> 1. Habe ich genug geschlafen?
Mindestens 7 Stunden Schlaf sind gut – wenn du mehrere Tage hintereinander weniger schläfst, wird sich dein Körper Wachheit und Klarheit im Kopf holen wollen, denn Schlafmangel zehrt unglaublich viel Energie.
Wachheit holt sich der Körper dann über Zucker.
Spätestens am Nachmittag wirst du keiner Möglichkeit zu naschen mehr ausweichen können.
–> 2. Werde ich genug essen?
3 Mahlzeiten am Tag sind optimal, um den Körper mit ausreichend Energie zu versorgen. Zwischen zwei Mahlzeiten sollten nicht mehr als 3-4 Stunden liegen, das heißt, du brauchst vielleicht noch eine Zwischenmahlzeit.
In meiner Praxis erlebe ich immer wieder, dass die Hälfte der Heißhungerattacken verschwinden, wenn die Betroffenen beginnen, regelmäßig ausreichend zu essen. Die andere Hälfte hat psychische Ursachen.
Vorsicht
Willst du dein Gewicht kontrollieren oder abnehmen und meinst, es wäre gut, eine Mahlzeit ausfallen zu lassen?
Besonders, wenn man viel arbeitet, scheint das leicht zu gehen, weil man im Stress das Essen vergisst.
Das stimmt. Im Stress werden die Hungersignale ausgeschaltet.
Aber sobald du zur Ruhe kommst, wird dein Körper mit einer riesigen Wucht melden, dass er schon viel zu lange nichts bekommen hat, und außerdem will er den Energieverbrauch des Stresses ausgleichen.
Das sagt er dir natürlich nicht so freundlich, wie ich gerade. Nein. Er lähmt deine vernünftigen Gedanken und lässt dich wie ferngesteuert essen. Denn:
Dein Körper diskutiert mit dir nicht, wenn er in Not ist
Wenn du unter häufigen Heißhungerattacken leidest, musst du neben den regelmäßigen Mahlzeiten auch genug Zeit zum Vorbereiten und Essen einplanen.
Interessant:
Selbst bei meinen Klientinnen, die 5-6 Heißhungerattacken und Essanfälle am Tag haben, reduziert sich die Anzahl um die Hälfte, sobald sie beginnen, regelmäßig und ausreichend zu essen. Der Rest geht zurück, wenn die psychischen Komponenten besprochen werden.
Tipps:
Für kritische Tage und Zeiten plane voraus
Nimm dir jetzt eine halbe Stunde Zeit und überlege, wie du dir das Leben erleichtern könntest. Was könntest du einkaufen, vorbereiten?
Manche meiner Klientinnen haben zum Beispiel festgestellt, dass sie Gerichte, die sie ansprechend eingepackt und zusammengestellt haben, eher essen, als ein paar Äpfel oder Karotten und dazu ein fantasieloses Käsebrot. Das ist ein sehr interessantes Phänomen.
Kennst du das auch?
Ich vermute, dass ein ansprechend vorbereitetes Essen ein Gefühl von Zuwendung erzeugt.
Du registrierst deine Selbstfürsorge als:
Jemand hat für mich gesorgt.
Und dabei ist es egal, ob man das selber war.
Du musst dafür keine Gourmet-Köchin werden. Halte es einfach. Eine oder zwei Zutaten für eine Mahlzeit reichen.
Finde Gerichte und Zutaten, die du wirklich magst. Und iss nicht, was irgendein Plan dir vorschreibt!
–> 3. Trinke ich genug?
Lerne zu spüren, ob du Durst hast.
Wenn du es nicht gewohnt bist, sensibel auf deine Körpersignale zu hören, dann kann es leicht sein, dass du Durst mit Hunger verwechselst.
Du spürst vielleicht nur ein diffuses Gefühl von: Ich brauche jetzt etwas.
–> 4. Habe ich genug Pausen eingeplant?
Den Tag durchzupowern mag vielleicht ein tolles Gefühl sein, aber die Gefahr ist, dass du nicht mehr auf deinen Körper hörst.
Du bemerkst kleine Erschöpfungen nicht oder übergehst sie. Das ist fatal.
Denn so sammelt sich sehr viel Stress im Körper an und erzeugt einen chronisch erhöhten Stresspegel. Dies kann dazu führen, dass am Ende dein Körper mit einer Heißhungerattacke für einen Ausgleich sorgt.
–> 5. Bekomme ich genug Zuwendung und Liebe?
Andere Menschen sind oft sehr mit sich selbst und ihren Angelegenheiten beschäftigt und bemerken nicht, dass du Zuwendung und Liebe brauchst. Es ist im Grunde auch gar nicht ihre Aufgabe, dir das zu geben.
Du selbst musst dich mit Zuwendung und Liebe umgeben, denn nur du weißt, was du brauchst
Halte also immer wieder inne und schenke dir liebevolle Aufmerksamkeit, statt dich dauernd zu kritisieren.
Wenn du dich an irgendeinem Punkt verbessern willst, dann plane das besser in Ruhe. An dir herumnörgeln bringt dich nicht an dein Ziel.
3 Comments
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Katja
Guten Morgen Frau Weigel, das ist eine ganz wunderbare und hilfreiche Seite. Mein Partner hat Fibromyalgie und ich Heißhunger-Anfälle (was nicht so schlimm ist wie ersteres). Ich habe Ihre Seite über die Guaifenesin Gruppe in Facebook gefunden, er macht diese Therapie seit einigen Monaten.
Ich danke Ihnen für Ihre aufgewendete Zeit und Energie beim Erstellen und Pflegen dieser Website. Ich werde mit Zeit nach der Arbeit sicherlich wieder kommen.
Herzliche Grüße
Katja Pöllmann
Elke Weigel
Danke für Ihren freundlichen Kommentar Frau Pöllmann!
Ich freue mich sehr, dass Sie Lust haben, noch mehr auf meiner Seite zu lesen!
Ich wünsche Ihnen viele Inspirationen!
Ja, die Seite zu erstellen ist viel Arbeit und mit jedem Kommentar helfen mir die LeserInnen weiter, denn dann werten die Suchmaschinen meine Seite als relevant ein und sie erscheint schneller, wenn jemand eine Suchanfrage zu meinen Themen macht.
Freundliche Grüße
Elke Weigel